Hevenbruch

Tafel des Besucherinformationssystems
Tafel des Besucherinformationssystems
  • Topographie

Der Hevenbruch ist seit April 2003 Naturschutzgebiet Nr. 188 in Schleswig- Holstein. Er ist 173 ha groß, fast komplett bewaldet (97%) und eingebettet in den Naturraum „Stormarner Endmoränengebiet“ des ostholsteinischen Hügellandes.

Waldweiher im Hevenbruch
Waldweiher im Hevenbruch
  • Schutzzwecke

Schutzzweck ist es, die Natur in diesem Gebiet in ihrer Gesamtheit dauerhaft zu erhalten. Insbesondere soll, die ungestörte natürliche Entwicklung der geologischen und biologischen Prozesse in den Wäldern auch zur Dokumentation für die natur- und forstwissenschaftliche Forschung, ermöglicht werden.

Auf der gesamten Waldfläche des Hevenbruchs finden keinerlei forstliche Eingriffe mehr statt! Die Lebensgemeinschaften in der Nullnutzungszone (Referenzfläche) soll weit reichendes Verständnis für die natürliche Waldentwicklung erzeugen.

Kranichbrutplatz im Hevenbruch
Kranichbrutplatz im Hevenbruch

Wald- und Niederungskomplexe einschließlich der Rand- und Übergangszonen zur Offenlandschaft mit gefährdeten Pflanzen- und Tierarten von gemeinschaftlicher Bedeutung, insbesondere mit den Brutvogelarten Schwarzspecht, Mittelspecht und Zwergschnäpper, sollen erhalten, geschützt und weiter entwickelt werden.

Buschwindröschen
Buschwindröschen
  • Ökologie

Hauptteil des NSG Hevenbruch ist der naturnahe seit 1994 ungenutzte Buchen-Laubwald. Darin eingestreut Bruchwaldbereiche, Sümpfe und naturnahe Bachabschnitte. Dominierende Baumart ist die Buche mit ihren Waldgesellschaften und Begleitbaumarten Eiche, Esche, Ahorn, Weißbuche und in den Bruchwaldbereichen die Roterle.

Gelbe Iris
Gelbe Iris

Das Gebiet ist eine der größten Referenzfläche für natürliche Waldentwicklung in Deutschland und soll im Rahmen natur- und forstwirtschaftlicher Forschung auch überregional Auswirkung auf Waldbau und Forstwirtschaft erlangen. Der Artenbestand ist in ausführlichen Waldinventuren durch den Eigentümer, „Lübecker Forst“ erfasst.

Rothirsch während der Brunft
Rothirsch während der Brunft

Das Naturschutzgebiet Hevenbruch ist Teil des Vogelschutzgebietes Lauenburgische Wälder und als FFH Gebiet im Rahmen des europäischen Natura 2000 Netzes registriert.

Reh, Porträt einer Ricke
Reh, Porträt einer Ricke
  • Flora

Die natürliche Waldgesellschaft des Hevenbruchs ist überwiegend ein frischer Perlgras-Buchenwald mit eingestreuten Feucht- und Bruchwäldern. Als Baumarten dominieren Rotbuche, Stieleiche, Esche und Roterle. Als Weiserpflanze für alte Waldstandorte finden wir die Einbeere.

Baummarder
Baummarder

In den Feucht- und Bruchwäldern findet man u.a. die Grünliche Waldhyazinthe, das Gegenständige und Wechselblättrige Milzkraut und das Scheinzypergras.

Schlüsselblumen
Schlüsselblumen
  • Fauna

Besonders schützenswerte Arten nutzen das Gebiet als Brut und Rückzugsgebiet: Kranich, Schwarz- und Mittelspecht, Zwergschnäpper und in den Rand und Übergangsflächen zum angrenzenden Grünland Sperbergrasmücke, Neuntöter, Braunkehlchen, Schlagschwirl und Feldlerche. Es gibt große Bestände von Laub- und Moorfrosch.

 

Balzende Moorfroschmännchen
Balzende Moorfroschmännchen
Kranich mit Jungvogel
Kranich mit Jungvogel

Fazit und Ausblick

Die Weiterentwicklung der durch das Gebiet fließenden Wohldbek mit Aufhebung von Rohrleitungen und Sohlanhebung wurde begonnen und wird sukzessive fortgesetzt. Die weitere Entwicklung wird sorgfältig dokumentiert und wissenschaftlich begleitet.
Betreut wird das Gebiet für das Landesamt für Natur und Umwelt Schleswig-Holstein (LANU) vom Lübecker Forst.


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